Ein Tag voller Kultur in Rüsselsheim

Für alle Kulturinteressierten haben wir hier einen ganzen Tag voller Kultur in Rüsselsheim zusammengestellt. Es gibt einiges zu entdecken!

  • 2 Frauen, die auf einer Bank sitzen. Im Hintergrund die Opelvillen. © Stadt Rüsselsheim am Main / Foto: Frank Hüter
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Wer auch am Abend das Kulturprogramm in Rüsselsheim genießen möchte, sollte als erstes einen Blick in den Veranstaltungskalender werfen. Von darstellender Kunst im Theater über alternative Kultur im Rind bis hin zu Jazz in der Jazzfabrik ist bestimmt für alle etwas Passendes dabei.

Hier geht es zum Veranstaltungskalender!

Sobald die Abendgestaltung geklärt ist, macht Ihr Euch auf den Weg. Die Stecke ist ohne Umherschlendern und Umwege circa 3,5 km lang.

Start ist am Bahnhof, am Adam-Opel-Denkmal, wo Ihr gleich einem streng schauenden Herrn vor einem imposanten Backsteinportal gegenüber steht. Die Statue wurde 1937 zum 100. Geburtstag des Firmengründers Adam Opels und zum 75-jährigen Unternehmensjubiläum aufgestellt.

Weitere Informationen zum Adam-Opel-Denkmal!
Ein junges Paar steht neben der Adam-Opel-Statue vor dem Opel-Altwerk © Stadt Rüsselsheim am Main / Foto: Frank Hüter

1. Industriekultur: das Opel-Altwerk

Fassade des Opel-Altwerks © Stadt Rüsselsheim am Main / Foto: Frank Hüter

Das 1911 errichtete Opel-Altwerk ist eine besondere architektonische und industriegeschichtliche Sehenswürdigkeit. Hier lohnt sich ein Blick auf die langgezogene Fassade. Sie zeigt – wie auch das Entree – typische Züge des Jugendstils. Vor dem Portal macht eine Stolperschwelle auf die mehr als 7.000 Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen aufmerksam, die hier von 1940 bis 1945 unter übelsten Bedingungen arbeiten mussten. Viele verloren dabei ihr Leben.

Weitere Informationen zum Opel-Altwerk!

2. Durch die „Altstadt“ zum Historischen Weinberg

Jetzt geht Ihr in die Richtung, in die Herr Opel schaut: über den Bahnhofsplatz zur Grabenstraße. Vor dem Haus Nr. 62 seht Ihr einen Stolperstein im Bürgersteig. Er erinnert an einen in der Heilanstalt Hadamar ermordeten Rüsselsheimer. Gleich darauf biegt Ihr links in die Königstädter Straße und stimmt Euch bei der Hanglage (Haus Nr. 40) auf das Thema Wein ein. An der nächsten Ecke geht es rechts in die Waldstraße und gleich wieder links in die Weinbergstraße. Achtet einmal auf die vielen geduckten Häuschen in diesem Viertel – sie zeugen von der Zeit, als in Rüsselsheim vor allem Kleinbauern, Handwerker und Arbeiter lebten. An der Frankfurter Straße geht Ihr kurz rechts und schon steht Ihr am Historischen Weinberg.

Weinberg: Im Vordergrund die Presse © Stadt Rüsselsheim am Main

Aber was macht der Weinberg mitten in der Industriestadt? Tatsächlich hat der Weinbau in Rüsselsheim eine weit längere Tradition als der Autobau. Schließlich stammt die erste urkundliche Erwähnung des Rieslings von hier, und zwar in Form einer Rechnung aus dem Jahr 1435. Auch der Name des beliebten Gewächses soll übrigens auf Rüsselsheim zurückgehen.

Weiter Informationen zum historischen Weinberg!

3. Im kulturellen Herzen der Stadt: Festung, Opelvillen, Kunstpfad und Verna-Park

Jetzt müsst Ihr Euch entscheiden – oder Ausdauer zeigen! Denn dicht beieinander liegen hier gleich mehrere kulturelle Highlights: die Festung, mit dem darin beheimateten Stadt- und Industriemuseum, die Opelvillen, der Kunstpfad am Mainvorland und der Verna-Park.

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Festung und Museum

Eine Familie vor dem Festungseingang. © Stadt Rüsselsheim am Main / Foto: Frank Hüter

Ihr könnt die Festung auf dem Wall umrunden, durch die Gänge der Anlage streifen, im Innenhof den Anfängen der mehr als 600-jährigen Rüsselsheimer Siedlungsgeschichte nachspüren und das Stadt- und Industriemuseum besuchen. An der Kasse gibt es übrigens einen Audio-Guide, der durch die Festungsanlage führt, und vielleicht ist nach dem Rundgang auch schon Zeit für die erste Rast im Café.

Weitere Informationen zur Festung und zum Museum!

Kunst- und Kulturzentrum Opelvillen

Nur wenige Meter weiter seht Ihr die Opelvillen. Der Ingenieur und Werksdirektor Wilhelm Wenske ließ 1916 das kleinere Gebäude errichten. Schon bald kaufte Adam Opels Sohn Fritz die schicke Fabrikantenvilla und baute 1931/32 direkt daneben das heutige Ausstellungshaus. Bis zu seinem Tod 1938 nutzte er die gesamte Anlage als sein „Schloss am Main“. 1955 gingen die Gebäude in den Besitz der Stadt Rüsselsheim über und wurden unter anderem als Krankenhaus und Amtsgericht genutzt.

Ausstellung in den Opelvillen mit Besucherinnen und Besuchern. © Stadt Rüsselsheim am Main / Foto: Frank Hüter

Der moderne Zwischenbau aus den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts beherbergt heute die „Schleuse“, einen Ausstellungsraum für Kunststudierende. Im eigentlichen Ausstellungsgebäude, dem Zentrum für Kunst und Kultur, werden vielbeachtete Ausstellungen internationaler Kunst aus der Zeit von der Entstehung der Opelvillen bis zur Gegenwart gezeigt.

Weitere Informationen zu den Opelvillen!

Hungrige lockt nach dem Kunstgenuss direkt im Haus die Kulinarik des Restaurants Opelvillen.

Für den Verdauungsspaziergang habt Ihr den Kunstpfad am Mainufer mit seinen modernen Skulpturen und den spätromantischen Verna-Park zur Auswahl.

Kunstpfad

Kunstwerk „Dauerparker“ - Die 13,5 Tonnen schwere Skulptur, die einem Manta B nachempfunden ist, wurde komplett aus Beton gegossen. Auf dem Dach des "Autos" stehen Kinder. © Stadt Rüsselsheim am Main / Foto: Frank Hüter

Der Kunstpfad mit insgesamt 4 Skulpturen beginnt direkt hinter den Opelvillen und reicht bis zum Parkplatz am Mainufer, wo seit 2017 als „Dauerparker“ die Skulptur eines Opel Manta täuschend echt verstaubt.

Weitere Informationen zum Kunstpfad!

Ein paar Schritte weiter könnt Ihr dem geplagten Pferd des Leinreiters tröstend über die tief gesenkte Schnauze streichen. Die Skulptur verweist auf die Zeit vor der Erfindung der Dampfmaschine, als Schiffe von Pferden mainaufwärts gezogen wurden.

Der Leinreiter am Mainvorland © Stadt Rüsselsheim am Main / Foto: Frank Hüter

Verna-Park

Wer den Weg von den Opelvillen durch den Verna-Park fortführt, sollte einen Abstecher zu einem niedrigen gelben Haus am Anfang der Ludwig-Dörfler-Straße machen. Ein Schild weist auf die Hasenhaarschneiderei Stein hin, die sich im 19. Jahrhundert hier befand und den Übergang vom Handwerk zur Industrie markiert. In dem Betrieb wurden schon arbeitsteilig, aber noch per Hand aus Hasenfellen Haare für die Hutproduktion gewonnen. Die Zahl der Beschäftigten war bereits höher als in einem Handwerksbetrieb: 1820 arbeiteten rund 20 Personen in der Firma Stein, 1860 waren es 51 Personen – zumeist Frauen.

Blick auf den Teich und die Wasserfontäne © Stadt Rüsselsheim am Main / Foto: Frank Hüter

Anders als die Arbeiterinnen der Hasenhaarschneiderei konnte sich Freifrau Wilhelmine von Verna in ihrem Mitte des 19. Jahrhunderts angelegten Verna-Park gepflegt entspannen und an Bauwerken im „englischen Stil“ erfreuen: Eremitage, Obelisk, Rundtempel, Vogelvoliere und Rosarium – hier fehlt es an nichts! Seit 1911 ist der Park für alle zugänglich.

Weitere Informationen zum Verna-Park!

4. Junge Kreativität

Vom Mainufer kommt Ihr durch die Mainstraße (haltet Ausschau nach dem Stolperstein vor dem Haus Nr. 13!), vom Verna-Park durch den Ausgang Frankfurter Straße zum Marktplatz. Dort werft Ihr durch die großen Schaufenster einen Blick in den freiraum f3 – einen offenen Atelierraum für Künstlerinnen und Künstler. Mit etwas Glück trefft Ihr junge Kreative an und erfahrt etwas über ihren Schaffensprozess.

Weitere Informationen zum freiraum f3!
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Vom Marktplatz aus, biegt ihr links ab, in die Mainzer Straße und findet dort einen weiteren Stolperstein vor dem Haus Mainzer Straße 3, der an eine jüdische Bürgerin erinnert.

5. Synagoge und Mausoleum

Gebäude Alte Synangoge © Stadt Rüsselsheim am Main / Foto: Frank Möllenberg

Nur wenige Schritte weiter, in der Mainzer Straße 19, steht Ihr vor der ehemaligen Synagoge von Rüsselsheim. In der Fassade sind die ursprünglichen Fensterumrisse erkennbar. Die Synagoge wurde 1845 eingeweiht, die jüdische Gemeinde existierte jedoch schon wesentlich länger. Während des Pogroms 1938 wurde die Synagoge aufgebrochen und das Inventar zerstört. Für eine gründliche Renovierung der Synagoge im Jahr 1929 hatte die Firma Opel die Kosten übernommen.

Wer möchte, stattet jetzt noch dem Mausoleum der Familie Opel, etwa 500 Meter die Mainzer Straße entlang, auf dem alten Friedhof einen Besuch ab. Adam Opel starb am 8. September 1895. Er wurde auf dem Alten Friedhof begraben und später in das Mausoleum der Familie Opel umgebettet.

Weitere Informationen zum Mausoleum!
Außenaufnahme des Mausoleums. © Stadt Rüsselsheim am Main / Foto: Frank Hüter

Führungen über den Alten Friedhof mit Zugang zum Innenraum des Mausoleums und Rundgänge in der Alten Synagoge bietet das Stadt- und Industriemuseum an.

Hier geht es zu den Führungen des Stadt- und Industriemuseums.

Hier endet Euer Kulturrundgang. Für den Rückweg könnt ihr den Durchgang zum Mainvorland nehmen und am Mainufer entlang schlendern. Ungefähr in Höhe des Leinreiters biegt ihr dann rechts ab Richtung Innenstadt.
Gönnt Euch eine Erfrischung in einem der Cafés und Restaurants der Innenstadt und freut Euch gegebenenfalls auf Eure Abendveranstaltung.

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