Auf den Spuren Adam Opels
Adam Opel ist einer der berühmtesten Söhne Rüsselsheims und wurde am 9. Mai 1837 als ältestes von sieben Kindern in Rüsselsheim geboren. Der Geburtstag von Adam Opel wird jedes Jahr mit einer Feier begangen. Zahlreiche Stätten erinnern an den Mann, der Rüsselsheim am Main internationale Bekanntheit verlieh.
Zur Geschichte Adam Opels
Nähmaschinenproduktion
Nach seiner Schlosserlehre ging er auf ausgedehnte Wanderschaft und arbeitete drei Jahre in Paris bei Nähmaschinenfabriken. 1862 kehrte Adam Opel nach Rüsselsheim zurück und begann, selbstgefertigte Nähmaschinen zu bauen. Er begann seine Produktion in einem einfachen, stallähnlichen Gebäude in der Rüsselsheimer Innenstadt (heute Löwenplatz). Heute erinnert das „Denkwerk“ am Löwenplatz an die 1. Werkstatt Adam Opels. Es zeigt die Dimensionen der Werkstatt im Vergleich zum heutigen Werk.
Erst die Heirat mit der Hotelbesitzer- und Likörfabrikantentochter Sophie Scheller aus dem Taunus ermöglichte Adam Opel 1868 den Bau einer zweistöckigen Fabrik, direkt neben der Bahnlinie Frankfurt-Mainz.
Der Absatz der Nähmaschinen stieg ständig, sodass neue Fabrikanlagen gebaut werden mussten und neue Arbeitskräfte angeworben wurden. 1882 hatte Opel bereits 210 Beschäftigte und baute jährlich 15.000 Nähmaschinen.
Autoproduktion
Nach dem Tod Adam Opels 1895 infolge einer Typhuserkrankung übernahm seine Witwe Sophie Opel gemeinsam mit den fünf Söhnen die Leitung der Firma. Drei Jahre später begann die Familie Opel mit der Automobilproduktion. 1909 beschäftigte der Betrieb bereits 2750 Arbeitskräfte.
Als erstes deutsches Unternehmen führte die Firma 1924 die Fließbandherstellung ein, was die Produktion von kleineren und günstigeren Serienautos ermöglichte. Ein Grund dafür, warum Opel in den 20er Jahren größter Fahrzeughersteller Deutschlands war.
1929 wurde das Unternehmen mehrheitlich an General Motors verkauft. Der Name Opel blieb erhalten und legendäre Modelle wie der Kapitän, Admiral oder Manta entstanden.
Heute
2017 wurde die Opel Automobile GmbH, zu der die Marken Opel und Vauxhall gehören, von General Motors an den französischen Konzern Groupe PSA verkauft. Seit Januar 2021 ist Opel Teil von Stellantis, einem der größten globalen Automobilkonzerne, der aus der Fusion von FCA und Groupe PSA entstanden ist. Innerhalb von Stellantis ist Opel die einzige deutsche Marke. Mit der Fertigung des Opel Astra und des Opel Astra Sports Tourer in allen Antriebsvarianten sowie des Premiummodells DS4 der Opel-Schwestermarke DS Automobiles hat sich das Werk Rüsselsheim als Standort für die Produktion elektrifizierter Fahrzeuge zukunftsfähig aufgestellt und treibt den Wandel hin zur Elektromobilität. Im Entwicklungszentrum in Rüsselsheim werden darüber hinaus wichtige globale Projekte verantwortet, unter anderem arbeiten die Ingenieurinnen und Ingenieure federführend am Zukunftsthema der Brennstoffzellentechnologie für die verschiedenen Marken des Stellantis-Konzerns. Seit Oktober 2021 ist zudem die deutsche Unternehmenszentrale von Stellantis am Standort Rüsselsheim beheimatet – das umfasst auch die Vertriebsaktivitäten aller in Deutschland tätigen Marken.
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Ein „Geburtstagsvideo“ von Sophie Opel
Den Geburtstag Adam Opels am 9. Mai begeht die Stadt Rüsselsheim am Main seit einigen Jahren mit einer Feierstunde mit den Bürgerinnen und Bürgern. Pandemiebedingt konnte die Veranstaltung 2021 zum zweiten Mal hintereinander nicht als echte Zusammenkunft stattfinden. Dafür hat sich ein anderer Weg gefunden, den 184. Ehrentag des Unternehmensgründers würdig zu begehen: mit einem virtuellen Ausflug in Vergangenheit und Gegenwart der „Opelstadt“.
Ehefrau und Mit-Unternehmerin Sophie Opel, dargestellt von Rosatea Wehlitz, nimmt ihren Adam in einem eigens angefertigten „Geburtstagsvideo“ mit auf einen kleinen Rundgang zu verschiedenen Stationen, wie der mittelalterlichen Festung, den Opelvillen, dem Standort seiner ersten Werkstatt und dem Adam-Opel-Denkmal vor dem historischen Hauptportal. Spannende und beeindruckende Impressionen, die auch jüngeren Zuschauerinnen und Zuschauern als dem Jubilar einen ersten kleinen Einblick in das Rüsselsheim von gestern und heute bieten.