• Die Opel-Rennbahn mit Besucherplattform
    © Foto: Carsten Ritter
  • Im Vordergrund ein Opel-Oldtimer, im Hintergrund die Besucherplattform.
    © Foto: Carsten Ritter
  • Schwarz-weiß Aufnahme der Opel-Rennbahn von oben
    © Foto: Carsten Ritter
  • Schwarz-weiß-Fotographie eines Rennens
    © Stadt Rüsselsheim am Main
  • Ein Rennfahrer in einem Oldtimer auf der Rennbahn.
    © Foto: Carsten Ritter

Opel-Rennbahn

L3012
65428 Rüsselsheim am Main

Die Opel-Rennbahn, rund drei Kilometer südlich vor den Stadttoren von Rüsselsheim am Main gelegen, wurde 1919 als Test- und Einfahrbahn durch die Firma Adam Opel errichtet. Neben dieser einst elementaren Nutzung wurden an Wochenenden auf der Bahn auch Rennveranstaltungen im Bereich des Fahrrad-, Motorrad- und Automobil-Sport ausgetragen.

Schwarz-weiß Aufnahme der Opel-Rennbahn von oben © Foto: Carsten Ritter

Als Streckenform wählten die Architekten des Baubüro Ritzert aufgrund örtlicher Gegebenheit eine asymmetrische Ellipse. Die Fahrbahnlänge betrug 1500 Meter, die Breite 12 Meter. Ihre Steilkurven wiesen 30° Überhöhung im Süden und 32° im Norden auf. Mit diesem Design war eine kontinuierliche Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h möglich – in den 1920ern war die Opelbahn damit eine der schnellsten Rennstrecken Europas gewesen.

Die Opelbahn war für damalige Verhältnisse nicht nur unerhört schnell, sie stellt auch eine Pioniertat der Ingenieurs- und Betonbaukunst dar. Sie war die erste feste zweckgebundene Beton-Test- und Rennbahn auf dem europäischen Festland und entstand deutlich früher als die AVUS (Berlin, Eröffnung 1921) und der Nürburgring (Eifel, Eröffnung 1927).

Der erste sportliche Wettbewerb fand am 30. Mai 1920 durch den Rüsselsheimer Radfahrer-Verein „Vorwärts“ mit einem Vereins-Radrennen statt. Am 24. Oktober 1920 wurde die Opelbahn mit einer großen kombinierten Motorrad- und Automobil-Rennveranstaltung durch den Hessischen Automobil Club und dem Wiesbadener Automobil Club offiziell für den Motorsport eingeweiht. Opel-Werksrennfahrer Carl Jörns gewann dabei das Auftaktrennen.

In Spitzenzeiten reisten an Rennwochenenden bis zu 50.000 Besucherinnen und Besucher aus nah und fern zu dieser deutschlandweit für unzählige Vereine, Club´s, Organisationen sowie Rennfahrerpersönlichkeiten wichtigen Sportstätte nach Rüsselsheim an – in eine Kleinstadt, die in den 1920ern selbst nur rund 8000 Einwohnerinnen und Einwohner zählte. Auch über Hessen hinaus wurde die Opelbahn berühmt: Veranstaltet durch den Frankfurter Motorrad Club, fand am 1. Mai 1927 das erste 24-Stunden-Motorradrennen der Welt statt, an dem gleich mehrere Weltrekorde aufgestellt wurden.

Opel RAK I, ausgestellt in einer Halle. © Stadt Rüsselsheim am Main

Ein weiterer Höhepunkt waren die wegweisenden Opel-Raketen-Experimente. Unter der Leitung von Fritz von Opel, dem ältesten Enkel Adam Opels, fanden im Frühjahr 1928 die weltersten Fahrten eines raketengetriebenen Fahrzeugs statt. Am 11. April 1928 gelang dem Opel-Ingenieur Kurt C. Volkhart im Versuchswagen Opel RAK 1 die erste öffentliche Raketenfahrt der Welt. Im Juni 1929 war die Opelbahn zudem Schauplatz erster Testläufe eines Flugzeugs mit dem neuen innovativen Flüssig-Raketenantrieb des amerikanischen Raketeningenieurs Robert H. Goddard gewesen.

Angesichts der rasanten Fahrzeugentwicklung mit zunehmend stärkeren und schnelleren Wagen sowie der beginnenden Alterung der Fahrbahn, wurden ab 1930 immer weniger Rennsport-Veranstaltungen auf der Opelbahn ausgetragen. Mitte der 1930er kam der Motorsport ganz zum Erliegen. Für Testzwecke stand das Gelände der Firma Adam Opel bis Ende der 1940er weiterhin zur Verfügung, hatte aber durch eine mittlerweile auf dem Werksgelände errichtete Einfahrbahn bei weitem nicht mehr die Bedeutung der frühen Jahre.

1949 endete der 30jährige Pachtvertrag und die Opelbahn wurde stillgelegt.Sie wurde jedoch nicht abgerissen, sondern einfach der Natur überlassen. Ein teilweise zerstörerischer Eingriff in die Bausubstanz im Bereich der Zielgeraden erfolgte jedoch zu Beginn der 1970er Jahre mit der Verbreiterung der Landesstraße L3012.

Seit dem Jahr 1987 erhielt das Bauwerk den Schutz des Landes Hessen mit dem „Landesdenkmal“-Status. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist die Opelbahn als ein herausragendes Dokument der Moderne und wichtiger Zeuge der Mobilitätsentwicklung Deutschlands anerkannt.

Die Besucherplattform © Stadt Rüsselsheim am Main / Foto: Frank Hüter

2013 wurde eine Besucherplattform mit acht Infotafeln über der steilen Nordkurve eröffnet. Der Regionalpark RheinMain und die Stadt Rüsselsheim am Main legten zudem drumherum einen Bereich der Strecke frei, der einen sehr guten Eindruck davon vermittelt, wie es einst auf dem Betonoval sportlich zugegangen, und Rüsselsheim das Zentrum des Motorsportes der 1920er Jahren gewesen war.

Die Opel-Rennbahn - digital wiederbelebt

100 Jahre Opel-Rennbahn

Lage und Anfahrt

Anfahrt und Parken

Verlassen Sie Rüsselsheim am Main über die Darmstädter Straße in Richtung Trebur (L3012). Rund 300 Meter nach dem überqueren der Autobahn A60 biegen Sie links in den Wald ab. Fahren Sie am Hundeplatz vorbei bis zum Ende des Waldes. Dort sind offizielle Parkplätze. Achtung! Nur dort ist das Parken erlaubt! Zu Fuß müssen Sie dann etwa 200 Meter zurück laufen und dann links abbiegen. Dann nochmal 200 Meter gerade aus und Sie erreichen die Aussichtsplattform. Bei einem Rundgang auf der Opel Rennbahn ist festes Schuhwerk zu empfehlen!

Zur Übersicht: Auf den Spuren Adam Opels

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