• Auf der andere Mainseite geht es diesmal zu „grausigen“ Orten, stählernen Monumenten, früheren Meeresbuchten und einem idyllischen See an der Stelle eines einstigen Steinbruchs.
    © Stadt Rüsselsheim am Main / Foto: Wilma Held

Wandern mit Wilma - Tour 10

„Uff die anner Seit“: Hexenberg, Mainzer Becken und Eisenbaum

Es geht wieder auf die andere Mainseite - diesmal zu „grausigen“ Orten, stählernen Monumenten, früheren Meeresbuchten und einem idyllischen See an der Stelle eines einstigen Steinbruchs.

  • Strecke: circa 8,6 km
  • Dauer: circa 1 Stunde und 45 Minuten

Hallo Wander­freun­din­nen und -freunde!

Wandern mit Wilma

Die heutige Tour hat mir im ersten Anlauf ein gehöriger Platzregen vermasselt. Zum Glück konnte ich mich noch rechtzeitig im Flörsheimer Bahnhof unterstellen. Aber ich habe es auf ein Neues gewagt und bin wieder einmal auf dem Parkplatz beim Skaterpark 1 am früheren Opel-Schwimmbad losgelaufen.

Als ich Rüsselsheim 2 von der Opelbrücke aus “Good bye“ gewunken habe hat die Stadt nur gelassen zurückgeschaut und wohl gedacht: „Die kommt ja eh wieder.“ Auf der gegenüberliegenden Mainseite bin ich dafür von der Ansicht Flörsheims 3 begrüßt worden. Und was springt mir da direkt vor die Füße? Eine riesengroße Heuschrecke A, und gar nicht schreckhaft, so dass ich sie fotografisch gut dokumentieren kann.

Heute habe ich den Brückenabgang zur Linken ganz am Schluss kurz vor dem Übergang zur Bundesstraße genutzt. Entlang der Bahnstrecke 4 Wiesbaden-Frankfurt habe ich ein Stück Gewerbegebiet durchquert und bin an Lagerhallen vorbei in nördlicher Richtung auf die „Flörsheimer Schweiz“ zu gewandert.

Dann rechts in die Straße Hochgewann und an deren Ende ein kleines Stück offroad und schwupps über die – gerade wenig befahrene – Hochheimer Straße in Richtung Kalkbrennöfen. Wie in meinem Tour-Bericht zum Weidenpavillon angekündigt, habe ich diesmal an der Gabelung 5 nach der Obermühle den breiten Weg geradeaus genommen und bin den Hügel hochgegangen.

Die Spuren des gestrigen Starkregens B habe ich noch gut sehen können, wo sich das Wasser seinen Weg im Weg gebahnt hatte. Auf Informationstafeln 6 kann man die Geschichte des „Hexenbergs“ erfahren. An diesem Ort wurden demnach im 16. beziehungsweise 17. Jahrhundert Menschen aus Flörsheim und Wicker hingerichtet, die der Hexerei beschuldigt worden waren – echt grausig.

Etwas unterhalb im Hang steht das schon 1750 vom Ehepaar Kol zum Gedenken errichtete Sandsteinkreuz C. Auf dem Weg weiter nach oben, vorbei an wildem Oregano und üppigen Büschen, habe ich eigentlich gehofft, rechts unten den Dyckerhoff-See zu sehen. Aber leider ist mir der Anblick des fantastisch klaren Wassers hinter dem Zaun verborgen geblieben, die Büsche haben alles zugewuchert.

Auf dem Hügel angelangt, habe ich rechter Hand eine Erklärung zum Mainzer Becken 7 gefunden. Vor Millionen von Jahren gab es hier eine Meeresbucht. Anfang des vorigen Jahrhunderts entdeckte man in den Tongruben Fossilien von Meerestieren und Skelette von Seekühen.

Weiter vorne, wo der Weg seine Richtung ändert, habe ich links den begehbaren „Eisenbaum“ 8 erblickt. Die Flugzeuge sind gerade so geflogen, dass man den Eindruck hat, sie docken an dem stählernen Monument an. Über 46 Stufen geht es hoch zur Plattform. Von dort aus habe ich bei erstaunlich klarer Sicht einen tollen Blick über den Taunus, die Skyline von Frankfurt 9 und den Odenwald. Auch die nahegelegene Flörsheimer Warte 10 ist zu sehen.

Über die grüne Fläche bin ich weiter gewandert und, vorbei an üppigem Johanniskraut, zum Kreuzweg 11 gekommen. Nach knapp 300 Metern Richtung Flörsheim bin ich wieder nach rechts abgebogen und dem Feldweg nach Süden gefolgt. Nach weiteren 300 Metern führt rechts ein asphaltierter Weg steil nach oben. Diese knapp einen Kilometer lange Strecke endet direkt am Dyckerhoff-See.

Die Nutzung des Steinbruchs wurde 1974 eingestellt, heute ist an dem seither entstandenen Gewässer der Angelsportverein „Gut Fang“ Flörsheim zuhause. Schon zur Römerzeit wurde in diesem Gebiet Kalkstein abgebaut. Wer mag, kann sich die Spuren davon und die inzwischen rekultivierte Landschaft aus der Nähe ansehen.

Ich spare mir das heute, denn es türmen sich bereits wieder Wolken auf. Rechts flüchten die Enten D vor mir, und links rufen mir die Schafe E ein neugieriges „Määhhh“ entgegen. Schnell bin ich wieder auf die Landstraße gestoßen und habe mich entschieden, auf der anderen Seite zurück zum Main 12 zu wandern. Nachdem ich ein Stück durch hohe Wiese gestapft bin, bin ich hinter den Lagerhallen bis zur Bahnlinie den Bachweg entlang gegangen. Diese Strecke habe ich ja schon mehrfach in beide Richtungen genommen.

Leider ist mir am Ende der Hafenstrasse der Weg zum dortigen Hafen durch eine Baustelle versperrt. Also bin ich wieder retour und entlang der Mains aufwärts Richtung Opelbrücke 13 gelaufen. Gegenüber habe ich bereits das Bootshaus am Rüsselsheimer Ufer sehen können.

Vor mir ist nun die Brücke mit ihren bemalten Pfeilern F gelegen. Dort befinden sich auch ein Mini-Skateplatz 14 sowie eine Balancierstange G für ganz Mutige. Einer hat es wohl geschafft und seiner Angebeteten gleich ein Liebesgeständnis auf Türkisch hinterlassen.

Von der Brücke werfe ich einen letzten Blick auf Frankfurt, dann hat mich Rüsselsheim wieder. Ich H bin tatsächlich trockenen Fußes und Hauptes durch diesen Wandernachmittag gekommen und freue mich, wenn ihr diese gut achteinhalb Kilometer kurze Tour bald genauso genießt wie ich!

Eure Wilma

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