Wochenmärkte
Zwei Mal pro Woche lockt der Rüsselsheimer Wochenmarkt viele Kundinnen und Kunden in die Innenstadt und auch die wöchentlichen Märkte in den Rüsselsheimer Stadtteilen sind stets gut besucht.
Abwechslungsreiche landwirtschaftliche Produkte von heimischen Erzeugern direkt vor der Haustür sind begehrte Einkaufsstationen vieler Besucherinnen und Besucher aus Nah und Fern. Darüber hinaus bieten die Märkte auch frischen Fisch, Käse und viele weitere kulinarische Angebote an.
Handwerkliche Backtradition auf dem Wochenmarkt in der Innenstadt
Seit rund 20 Jahren ist die Marktbäckerei auf dem Wochenmarkt in der Rüsselsheimer Innenstadt vertreten. Was „Die Marktbäcker“ für ihr aromatisch duftendes Brot brauchen, das jeden Samstag auf dem Rüsselsheimer Wochenmarkt begeisterte Käufer findet? Nur Wasser, Mehl und Salz – sowie natürlich Handarbeit“, erklärt der Marktbäcker und Chef des Handwerksbetriebs René Dehm seine Philosophie. „Außerdem setzen wir auf regionale Zutaten“, fügt er hinzu: Die Mehle kommen aus einer Odenwälder Traditionsmühle.

Steinofenbrot oder Dinkel-Vollkorn? Die Verkäuferin Ines Dreszik weiß von vielen Kunden, was sie am liebsten aus dem Sortiment der Marktbäcker mögen. Sie betreut den Stand von „Die Marktbäcker“ auf dem Samstagsmarkt im Herz der Rüsselsheimer Innenstadt bereits seit 2004. Auf bis zu 80 Prozent schätzt sie den Anteil der regelmäßigen Kundschaft unter den Besucherinnen und Besuchern am Stand.
Neben den Klassikern gibt es auch saisonale Schwerpunkte. Im Sommer ist beispielsweise das Pfefferkrustenbaguette aus dem Steinofen gefragt, verrät die Fachfrau. Abgerundet wird das Programm von den süßen Backwaren – auch hier spielt das gerade aktuelle Angebot an Früchten als Belag für Kuchen und Teilchen eine wichtige Rolle.
Das Sortiment passen die Marktbäcker den Wünschen der Kunden an. In den vergangenen Jahren haben die Marktbäcker beispielsweise Vollkornbrote aus hundert Prozent Dinkel und solche aus Dinkel-Emmer ins Programm aufgenommen.
Weinstände auf den Wochenmärkten in Rüsselsheim und Königstädten
Ein eleganter Riesling zum Sommermenü? Ein fruchtiger Rotwein zum Grillabend? Das und noch viel mehr finden die Besucherinnen und Besucher der Rüsselsheimer Wochenmärkte an den Ständen der Weingüter Janz und Laurentiushof – beide aus dem Mainzer Stadtteil Ebersheim. Dank der sinkenden Infektionszahlen ist auf dem Samstags-Wochenmarkt auch in einem abgegrenzten Bereich wieder Ausschank und Verzehr möglich.

Markttermine und Standorte
Rüsselsheimer Innenstadt, Marktplatz:
Dienstags von 7 bis 12.30 Uhr
Samstags von 7 bis 13.00 Uhr
Königstädten, Parkplatz Kohlseestraße:
Mittwochs von 7 bis 12.00 Uhr
Dicker Busch II, Parkplatz Liebigstraße (Einkaufszentrum):
Donnerstags von 7 bis 12.00 Uhr
Geschichte des Rüsselsheimer Wochenmarktes
Ein großer Markt gehörte vor mehr als 300 Jahren zu den Höhepunkten in einer Stadt. Auch Rüsselsheim beantragte daher bei der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt im Jahr 1686 das Recht, zwei solcher Märkte im Jahr auszurichten: Einer solle „Dienstag und Mittwoch vor Christi Himmelfahrt“ stattfinden, der zweite „am Mittwoch vor St. Gallus im Oktober“. Tatsächlich erhielt Rüsselsheim noch im selben Jahr das Marktprivileg von Landgräfin Elisabeth Dorothea. Ihr Sohn, Landgraf Ernst Ludwig, bestätigte das Recht 1696. Und 1754 wurde es von Landgraf Ludwig erneuert. So beschreibt es die ehemalige Stadtarchivarin Gudrun Senska in ihrem Beitrag „Von Waren und Gefahren. Leben an und mit dem Fluss“ im 2017 erschienen Band „Zum Ort durch Zeit und Raum“ des Stadt- und Industriemuseums Rüsselsheim.

Ein prachtvolles Dokument der Marktgeschichte ist im Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim zu erleben: die Marktfahne von 1789, die im Jahr 1843 erneuert worden ist. Die Fahne wird als Reproduktion in der Dauerausstellung gezeigt, an einem weiß-rot gestreiften Mast befestigt. Sie wurde früher am Markttag bei Tagesanbruch gehisst und um 22 Uhr wieder eingezogen. Derzeit arbeitet die Stadt daran, die Marktfahne zu erneuern und als Markenzeichen wiederzubeleben. Vielleicht werden dann auch Details der historischen Flagge aufgegriffen. Diese stellt auf grünem Grund einen steigenden, blau gekrönten Löwen dar. Vermutlich handelt es sich dabei um eine Darstellung des Wappentiers der Landgrafschaft Hessen, erklärt Prof. Dr. Lars Adler, Archivdirektor des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt.