Die Opel-Rennbahn ist eine ehemalige Rennstrecke, die 1919 von der Firma Opel in einem Wald etwa zwei Kilometer südlich von Rüsselsheim am Main errichtet und am 24. Oktober 1920 offiziell eröffnet wurde.
Sie war das erste Renn-Oval auf dem europäischen Kontinent und entstand lange vor den traditionellen Strecken wie der AVUS oder dem Nürburgring.
Aufgrund ihrer Auslegung als Ovalkurs, einer Streckenbreite von zwölf Metern und den hohen Steilwandkurven galt sie in den 1920er Jahren als die schnellste Rennstrecke Europas. Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometer pro Stunde waren möglich. Die Opel-Rennbahn wurde für öffentliche Fahrrad-, Motorrad- und Autorennen genutzt und lockte in Spitzenzeiten bis zu 50.000 Besucher an. Außerdem nutzte Opel die Rennbahn als Teststrecke um Neuentwicklungen zu erproben. Höhepunkt waren die spektakulären Experimente mit dem Raketenauto „Rak 1“ unter der Leitung von Fritz von Opel im Frühjahr 1928.
Angesichts der technischen Entwicklung im Automobilsport sowie den Eröffnungen des Nürburgrings und des Hockenheimrings wurden auf der Rennbahn allerdings ab 1930 immer weniger Rennsport-Veranstaltungen ausgetragen. 1946 wurde die Nutzung der Opel-Rennbahn vollends aufgegeben, aber die Anlage wurde nicht abgerissen.
Die Piste ist heute zwar teilweise von Bäumen, Sträuchern, Gras und Moos überwuchert, aber noch gut zu erkennen. Insbesondere die Steilwandkurven sind noch fast vollständig erhalten.
Seit 2013 überragt eine Besucherplattform die Nordkurve. Der Regionalpark RheinMain und die Stadt Rüsselsheim am Main haben dort ein Stückchen Strecke freigelegt und zahlreiche Infotafeln aufgestellt.